Montag, 9. September 2013

Die Suche

Was für ein Tag. Um halb 8 kam Edda, und es hat geschüttet wie aus Kübeln. Alle Hunde waren so richtig begeistert, dass wir raus zum Gassi sind.
Bonnie u. Raven waren auf dem Acker beschäftigt, und Raven wollte absolut nicht mit der Buddelei aufhören. Also bin ich hin gelatscht, wenn man es so nennen kann, zwischendurch dachte ich meine Gummistiefel versinken im Schlamm.
In dem Augenblick als ich da ankam, hat der Rabe eine Maus ausgebuddelt. Und nu? Erst einmal die Beute in Sicherheit bringen, und dann schnell wieder ausspucken. Denn eigentlich weiß Madam gar nicht, was sie damit anfangen soll.
Edda lief hin zum Gucken, hat aber schnell wieder umgedreht, weil Raven sie mit ihrem bösen Blick bedacht hat.
Dann das Mäuschen wieder ein Stück weiter geschleppt und im hohen Bogen durch die Luft geschmissen. Dann ging auch Bonnie gucken, und aus dem kleinen Raben wurde eine Furie, die Bonnie wie ein Rammbock in den Dreck warf und sich darauf schmiss. Scheiß Vieh. Meine arme Bonnie sah aus wie ein echtes Erdschwein.
Ich war so ein wenig angesäuert, und hab das Rabentier angeschnauzt. Bonnie teilt alles mit ihr. Sie lässt ihr selbst den blöden Ball, nur damit sie ihre Ruhe hat, und jetzt bekommt sie eine aufs Maul, weil sie doch nur mal nach der Maus gucken wollte.
Also den Raben angeleint, und mit ca. 10 kg Dreck unter den Schuhen wieder auf den Weg. Billy eingesammelt, die am Grasen war, und nach Hause.

Dann wurde es hell der Regen hörte auf, und ich hab Eva angerufen, ob wir uns auf der Hundewiese treffen sollen.
Jep, war so.
Um 11 Uhr haben wir uns getroffen und latschen so… Die Hunde waren irgendwie alle beschäftigt. Und überhaupt gucke ich da gar nicht so oft nach denen, weil die eigentlich selten den Anschluss verlieren, und wenn dann spätestens angesaust kommen wenn ich Pfeife.
Jedenfalls hielt ich Eva meine selbstgebastelten Leinen hin ‚(aus 10 m gummierter Schleppleine mach 3 Leinen ) und sagte: Guck mal die 3 zusammen sind viel leichter, wie die andere Einzelne.
Sie so: Für wen ist denn die andere?
Ich: Na für Edda.
Und in dem Augenblick fiel mir auf, dass gar keine Edda mehr da war.
Also begann in diesem Augenblick die Suchaktion Edda.
Wie findet man einen Hund, der so groß ist wie ein Backstein im Gras, was 30 cm lang ist?
Pfeifen, rufen sich aufteilen… zwischendurch noch Fluse sichern, die völlig den Überblick verloren hatte.
Eva an der einen Seite der Hundewiese ich an der anderen. Meine Hunde dachten zwischenzeitlich auch ich sei nicht ganz gescheit. Und Raven die scheiß Freundin, der ist noch nichtmals aufgefallen das Edda weg ist.
Zu Eva sagten Leute sie hätten die Kleine flitzen sehen in Richtung Ausgang. Also lief ich auch Richtung Ausgang rief nach dem Hund, als ein Mann vom Fahrrad weg sagte die sei in die andere Richtung gerast.
Also sind wir getrennt, einer ober auf dem Fahrradweg der andere weiter auf der Wiese zum hinteren Ausgang.
Ja, dann sah Eva Edda in der Nähe wo wir parkten, doch Edda erkannte Eva nicht mehr, roch wohl kurz an Cliff und war wieder weg.
Ich war mit der besagten besten Freundin aber einen anderen Weg gegangen, so dass die sich nicht sehen konnten.
Also wollte ich wieder zurück. Eva hab ich die Billy in die Hand gedrückt, dass ich das arme Vieh nicht schon wieder hinter mir herziehen musste. Die fand das nicht so lustig und wollten den Fleck nicht mehr mit Eva verlassen an dem ich sie übergeben hatte.
Insgeheim freue ich mich natürlich ein wenig darüber dass Billy scheinbar doch sehr an mir hängt und unbedingt auf mich warten wollte.
Dann stapfte ich zum 3x in Richtung Hundewiese. Die Gummistiefel wogen mittlerweile gefühlte 20 kg. Merke selbstgestrickte Wollsocken in Gummistiefeln sind zum schnell Laufen nicht geeignet und verursachen riesige Blasen, die dann während des Laufens platzen und lustig die Socke am Fuß festkleben.
Wieder auf der HuWi angekommen hab ich dann Eddas Frauchen angerufen. Die konnte gar nicht glauben, dass Edda weg ist. Ich selber ja auch nicht.
Und der Hund war wie vom Erdboden verschluckt. Frauchen machte sich dann auch auf den Weg. Ich lief wieder zurück, weil Eva ja auch nicht weg kam, dank Billy dem Anker.

Zwischenzeitlich mit Eddas Frauchen telefoniert, die lief ebenfalls pfeifend über die HuWi.
Wieder bei Eva angekommen, große Freude von Billy. Raven u. Bonnie wollten mit ihr spielen. Immer noch keine große Trauer über den Verlust von Edda. Scheiß Freundin.
Eva wollte also mit dem Auto zum anderen Ende der Hundewiese auf den Parkplatz, als Eddas Frauchen anrief. Edda wurde im Wohngebiet gesichtet. Große Fragezeichen in meinem Kopf. Wie kommt der Hund jetzt dahin? Entführung, kleine Joggingeinlage vom Hund? Niemand weiß es so genau, wie der Hund zurück gekommen ist.
Jedenfalls hat Edda irgendwann vor ihrer Haustür gesessen und gekläfft, und eine Freundin von Frauchen hat sie mit reingenommen und dann angerufen.
Edda hat keinen Schaden davon getragen, keine Blasen an den Pfoten (im Gegensatz zu mir), und überhaupt sah sie ganz fröhlich aus.
Ihr Frauchen fand die Nummer eher zum Lachen, und hat mir gleich auf den Schreck einen Schnaps angeboten, den ich zu der Uhrzeit aber dankend ablehnte.

Habe ich etwas daraus gelernt? Nein. Hat der Hund etwas daraus gelernt? Ebenfalls nein. Und die Moral von der Geschichte. Hole Dir niemals einen Hund, der nur so hoch ist wie eine Bordsteinkante.