Montag, 29. Juli 2013

Schmerzgrenze

Wenn meine Finger sich anfühlen wie eine Knackwurst kurz vor dem Platzen, und meine Füße Ähnlichkeiten mit denen eines Hobbits aufweisen (nur das sie nicht so haarig sind), dann ist meine Schmerzgrenze was die Temperaturen angeht wirklich erreicht.
Meine Laune ist dann unerträglich und manchmal werde ich sogar aggressiv, wobei ich an sich schon ein recht friedlicher Mensch bin (allerdings behaupten böse Zungen dies stimme nicht). Ein bisschen Sommer ist ja schön und gut, aber das Wetter der letzten Tage empfand ich einfach nur als gräßlich. Gerade gönnt uns der Wettergott wohl eine Verschnaufpause für 3 Tage, doch zum Ende der Woche hin, sollen die Temperaturen ja schon wieder über 30 Grad steigen. Bei dem Gedanken könnte ich schon wieder heulen.


Freitag und Samstag waren wir im Europa Park in Rust. Für mich bisher der schönste Freizeitpark in dem ich war. Bis 3 Tage vor Anreise hätte ich unseren Aufenthalt dort (also die Übernachtung) kostenlos stornieren können, und so behielt ich das Wetter im Internet im Auge. Auf der Internetseite wurden mir Temperaturen von 30 Grad am Freitag und 25 Grad am Samstag angezeigt. Ja, aber nur bis die Stornierungsfrist abgelaufen war.
Dann erschienen Temperaturen jenseits der 30 Grad, und um einen haufen Kohle nicht in den Sand zu setzen sind wir also gefahren.
Freitag ging es noch, wobei ich da auch schon am Limit lief, und nachdem wir unser Zimmer beziehen konnten, haben Männe und ich Achterbahn, Achterbahn sein lassen und uns gepflegt aufs Bett geschmissen, die Klimaanlage genossen, und gelesen.
Derweil waren die Jungs noch bis um 19:30 Uhr im Park und sind dort auf die Fahrgeschäfte gegangen.
Naja, zwischenzeitlich tauchten die Beiden nochmal auf um mir mitzuteilen, dass mein Herr Sohn auf der Euro-Mir sein Handy verloren hat. Großes Drama, und ein Schuldiger wurde gesucht.
Der war in dem Fall natürlich ich, weil ich das Kind genötigt hatte das Teil mitzunehmen, damit man uns ja anrufen könne, wenn irgendwas passiert. Unfall, Hitzeschlag etc.
Ich hab mich dann auch schon ganz schlecht gefühlt, und ihm gesagt: wir gehen nächste Woche wegen einem anderen, wenn Deins nicht wieder auftaucht. Insgeheim hat mein Sohn schon über ein iphone nachgedacht, und vermutlich gebetet, das sein Handy nicht wieder an Land kommt.
Pech, es gibt auch ehrliche Finder. Gegen halb 8 rief die Rezeption an, sein Handy wäre gefunden, und er könne es nach 20 Uhr abholen.
Die sind da echt gut organisiert. Die Jungs hatten dort Bescheid gegeben um was für ein Handy es sich handelt, und alles andere lief von selbst.
Nachdem der Park geschlossen hatte, sind die zwei noch mal in den Pool gehüpft und danach sind wir essen gegangen.
Unglaublich wie viel so ein 15 jähriger „fressen“ kann. Nachdem er am Buffet schon ordentlich zugeschlagen hatte, holte er sich zum Nachtisch noch 7 Creme Brulee. Und ihm ist nicht schlecht geworden.

Ja, und dann kam der Samstag. Temperaruten von 38 Grad, Menschenmassen, wolkenloser Himmel, und ich fragte mich was ich verbrochen hatte. Spaß hatten wir trotzdem. Zum Glück gab es genug schattige Plätze und auch Brunnen wo man seine Füße mal drin kühlen konnte.
Kleine Kinder sprangen komplett in die Brunnen rein und hatten Freude daran.
Die zwei Tage waren wirklich schnell vorbei, und nächstes Jahr möchten wir auch wieder da hin. Aber diesmal mit einer Nacht Verlängerung. Das Autofahren war schon recht anstrengend wenn man einen langen Tag vor sich hat, oder eben einen langen Tag hinter sich, und dazu noch die Hitze-Hölle.

Meine Hunde lebten auch noch. Die Freude war groß, als wir nach Hause kamen. Die Viecher sind ja doch sehr auf mich fixiert und ich bilde mir ein, sie leiden Todesqualen wenn ich nicht da bin, und können dann gar nicht ruhig und zufrieden sein. Laut der Aussage von Philip hat der kleine Rabe schon sehr gelitten, und war unruhig.
Und Billy war schon fast scheintot, was wohl aber am Wetter lag. Die legt ihre ollen Knoche gerade am liebsten auf die kalten Fliesen.
Was ihr Gehör angeht, war ich mir bisher immer nicht so sicher ob sie nicht hören möchte, oder nichtmehr richtig hören kann.
Als wir letztens draußen waren, und in der Ferne ein Gewitter aufzog, hab ich dann gemerkt, dass sie wirklich recht taub zu sein scheint. Wo sie sich sonst geweigert hat einen Schritt weiter zu laufen, weil es ja donnert, ist sie jetzt einfach mitgelatscht und hat noch nichtmals mit dem Ohr gezuckt.
Das gibt mir ein wenig Hoffnung, wenn ich an Silvester denke. Dauert ja nur noch ein wenig mehr wie 5 Monate bis dahin.
Denn im letzten Jahr dachte ich wirklich sie bekommt einen Herzinfarkt, beim Feuerwerk.

Ansonsten sind die Bauern gerade fleissig dabei die Felder abzumähen, was mich und die Hunde sehr freut. Da können sie nach Herzenslust buddeln, und niemand regt sich auf. Wie können darüber trampeln ohne etwas kaputt zu machen, und man hat eigentlich soviele Freiheiten wie sonst im ganzen Jahr nicht, wenn sie bestellt sind. Das werden wir in den nächsten Tagen auch noch ausgiebig genießen. Ich hoffe ich bekomme noch ein paar schöne Bilder von den Hunden auf den Stoppelfeldern gemacht, bevor sie wieder umgepflügt werden. Man wird sehen, was noch kommt.




Montag, 22. Juli 2013

Ferien

6 Wochen Sommerferien liegen vor uns. Und ich weiß jetzt schon, nach 3 Wochen ist es dem Herrn Sohn langweilig. Schule ist zwar auch blöde, aber irgendwann sind die Ferien eben auch doof.
Und 6 Wochen in den Urlaub fahren kann sich auch niemand leisten. Naja, vielleicht nicht niemand, aber wir zumindest nicht.
Wobei wir im Sommer auch eigentlich gar nicht weg fahren. Also ich fahre nicht großartig weg. Herr Sohn fährt dieses Jahr nochmal mit Oma und Opa an die Nordsee, doch ich denke ab dem nächsten Jahr ist das vorbei, und er wird keine Lust mehr haben.

Den einzigen größeren Ausflug den wir gemeinsam vor haben ist am nächsten WE in den Europa Park zu fahren.
Ich freue mich drauf. Die haben so klasse Achterbahnen. Ich liebe Achterbahnen, doch leider vertrage ich das Fahren nicht mehr so gut, das gibt Kopf und Nackenschmerzen, aber ich werde mir einfach mal ein paar Schmerztabletten mitnehmen, und dann wird es wohl hinhauen. Wobei ich eigentlich gar keine Achterbahnen fahren sollte, wegen meines Bluthochdrucks. Ach was, wird schon nichts passieren. Und mehr als mein älterer Sohn kann mich so eine Achterbahn auch nicht aufregen.
Der wird dann am nächsten WE die Hunde hüten. Ein wenig ein schlechtes Gefühl hab ich ja immer. Bekommen sie ihr Futter, und noch wichtiger, geht er mit ihnen denn wenigstens ein paar Meter raus, so dass sie ihre Geschäfte erledigen können….
Man wird sehen, oder auch nicht.
Und damit ich mein Kind nicht ständig an den Fersen kleben habe, wenn wir dann unterwegs sind, kommt noch sein bester Kumpel mit. Den hatten wir schon öfter mit im Urlaub, und das klappt ganz gut.

Heute ist er im Movie Park. Denn da ist Streber Tag. Was bedeutet, bei 4 Einsen auf dem Zeugnis kommt er dort umsonst rein. Wer hätte gedacht, dass der mal an so einem Tag teilnehmen kann??? Ich ganz sicher nicht.
Wo ich beim Thema Schule wäre.
David geht auf eine Hauptschule im Nachbarort. Eine der wenigen die es noch gibt. Und ob diese bestehen bleibt ist auch noch nicht sicher.
Seit es keine „Empfehlungen“ der Grundschule mehr gibt und den Eltern frei gestellt wird wo ihr Kind die nächsten Jahre nach der Grundschule verbringen wird, hat nur noch das Gymnasium regen Zulauf.
Selbst für die Realschulen sind alle Kinder scheinbar zu schlau, denn auch von diesen wird hier eine schließen, weil sie keine Eingangsklasse mehr zusammen bekommen haben.
Auch die erwähnte Hauptschule hat in diesem Jahr keine Eingangsklasse zusammen bekommen, was ich sehr schade finde. Die sind so engagiert, die Kinder und Lehrer haben einen tollen Umgang zusammen. Die Schule ist mehrfach ausgezeichnet worden, und die Kinder gehen in der Regel gerne dort hin. Wo kann man das immer behaupten, dass ein Kind gerne auf seine Schule geht?
Ja, sie bekommen zwar keine Eingangsklasse zusammen, dafür wird es aber eine neue 7. Klasse wohl eine neue 8. und auch 9. geben.
Und warum? Weil im laufenden Schuljahr bereits 36 Schüler aufgenommen wurden, die es eben halt auf den „höheren“ Schulen nicht geschafft haben und wohl überfordert waren. Und zum neuen Schuljahr hin gibt es halt noch mehr Rückläufer.
Da frage ich mich, tue ich meinem Kind einen gefallen wenn ich es denn unbedingt aufs Gymnasium stecken muss, obwohl es dafür scheinbar nicht reicht, oder eben auf die verbliebene Realschule? Da gibt es dann noch die Gesamtschule, die aber so groß ist, das ich nicht unbedingt ein Kind dorthin schicken würde, welches sich nicht durchboxen kann, und still und klein hinten irgendwo in der Ecke sitzt, und man vielleicht nach Monaten fragt: Bist Du neu hier? Weil es einfach nicht aufgefallen ist.

Ja, wo gehen die Rückläufer denn hin, wenn es eben keine Realschulen oder Hauptschulen mehr gibt?
Es muss für viele Eltern wirklich ein riesiges Trauma sein, wenn sie sagen müssten mein Kind geht „nur“ zur Hauptschule.
Aber hey, mein Kind geht auf eine Hauptschule, es hat einen Notendurchschnitt von 1,9, kam glücklich mit seinem Zeugnis nach Hause, und zur Belohnung gab es in der Schule noch einen Kinogutschein, weil er Klassenbester ist. Ich denke das sind Sachen die motivieren.

Ach ja, noch 2 Jahre, dann ist das Thema Schule für mich durch, und ich bin nicht traurig deswegen.

Ich hab ja weiter noch gar nichts über die Hunde geschrieben.
Bonnie hört noch immer tadellos. Noch vor einiger Zeit hätte ich niemals daran gedacht das ich mit dem Hund ohne Leine relativ entspannt (ein klein wenig auf der Hut sein muss ich natürlich immer, und das Stöbern schon im Vorfeld unterbinden) durch den Wald laufen kann?

Da es momentan viel zu warm ist (hab ich schon mal erwähnt das ich Temperaturen jenseits der 25° Grad hasse?) und einem die Sonne erbarmungslos das Gehirn weg brennt, halten wir uns wenn es geht am Wasser auf.
Bonnie geht sehr gerne ins Wasser um ihren Ball zu retten. Böse Zungen behaupten mein Hund könne nicht schwimmen. Pah stimmt gar nicht, die trainiert mit ihrem wilden Gepaddel nur ihre Muskeln. Und wenn sie ihren Ball dann erreicht hat, schwimmt sie auch ganz ruhig zurück.
Und der Rabe lernt auch gerade Schwimmen. Stecken doch Labrador Gene in ihr, die wir jetzt richtig zu Tage fördern müssen.

Billy chillt im verdorrten Gras

Dem Raben hängt vor lauter Wärme schon die Zunge aus dem Hals

Egal ob sie richtig schwimmen kann

hauptsache sie hat Spass


Donnerstag, 18. Juli 2013

Unterschiede

Wie unterschiedlich doch das Jagdverhalten der Hunde ist. Heute durfte ich das mal wieder feststellen. Nachdem mich 2 Tage ein Virus mehr oder weniger ausgeschaltet hatte, meine Sinne noch nicht wieder recht beieinander sind, ich mich mehr als schlapp fühle, sind die Hunde auch etwas zu kurz gekommen.
Pech, andere Hunde kommen ständig nicht weiter wie meine an den zwei Tagen, und deren Halter scheren sich vermutlich einen Scheiß darum.
Aber was hat das mit dem Jagdverhalten zu tun? Eigentlich nichts. Doch heute ist mir der Rabe abhanden gekommen. Wie gesagt meine Sinne nicht beieinander, nicht sofort geschaltet und hinfort war er.
Nicht lange, vielleicht 2 min. doch dummerweise ist eine Straße in der Nähe. Aber zum Glück ist es ja Sonntagmorgen gewesen, und es waren kaum Autos unterwegs. In der Woche hätte es anders ausgesehen.
Wir latschen also so dahin, Raven 20 m vor uns, und dann war sie weg. Hätte ich –was- auch- immer- vor ihr gesehen und sie an geplärrt wäre sie stehen geblieben, so hatte ich mal eben keine Chance. Dieser Hund ist sowas von lautlos, das ich gar nicht wusste wo sie sich befand. Wie gesagt nach 2 min. war sie wieder da, und wusste dass ich doch ein wenig angesäuert über diese Aktion war. Sie kam langsam fast schleichend auf die Größe eines Dackels geschrumpft zu mir, setzte sich still neben mich, schaute auf den Boden, und wartete auf eine Standpauke, Tritte, Schläge, keine Ahnung. Dabei bin ich ganz bestimmt nicht grob zu meinen Hunden. Meine Stimme wird zwar schon mal etwas lauter, aber gewalttätig bin ich sicherlich nicht.
Jetzt saß es da, das arme Vieh, schaute aus als wenn es niemals wieder Spaß in seinem Leben haben würde, und ich fühlte mich wie das schrecklichste Frauchen auf der ganzen Welt.
Jetzt im Nachhinein denke ich mir, Raven von mir unterschätzt und hochbegabt, hat alle Register gezogen um mit einem blauen Auge aus der Nummer rauszukommen.

Bonnie ist da ganz anders gestrickt.
Die hört man laut schreiend durch den ganzen Wald rasen, vermutlich auch noch 5 km weiter. Also nicht nur das ich weiß wo sie gerade ist, und das sie eine branntheiße Spur hat. Nein, jeder Jäger der sich im Umkreis aufhält weiß dies ebenso.
Ist sie dann wieder da, stellt sie sich fröhlich lachend vor mich, und sagt: Geniale Aktion, oder?
Wobei ich diese Mistkröte momentan echt gut abgerufen bekomme. Aber eben nur wenn ich das Objekt der Begierde gleichzeitig mit ihr entdecke. Wenn sie aus meinem Dunstkreis entschwunden ist, dann klappt leider nichts mehr (kommt aber gerade nicht vor, weil sie dann ja an der Leine ist)
Doch, wir haben das gerade wirklich gut im Griff. Und wenn ich jetzt erst mal im August den Workshop: Das Märchen vom Jagdtrieb mit Raven mitgemacht habe, kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
In meinen Träumen sehe ich mich die Leinen locker in der Hand haltend, ohne Hund dran, durch den Wald schlendern. Gedankenverloren selbstverständlich… Und wenn dann ein Häschen oder Reh auftaucht werde ich auf meiner Pfeife trällern, und meine Hunde kommen freudig zu mir gelaufen und setzen sich zu meinen Füßen. Natürlich werde ich dann mit ihnen ohne jede Aufregung weiter laufen können, den Wildtieren noch einmal zu winken… Ok, dann werde ich sicherlich gerade aufwachen.

Aber ja, einen Versuch ist der Workshop sicherlich wert. Ich bin mir natürlich bewusst, dass es auch hinterher Arbeit bedeutet.
Aber momentan bin ich sehr motiviert, weil es so gut läuft, und ich das gerne noch besser hätte. Wobei ich es Bonnie immer noch weniger übel nehme, wie diesem fiesen kleinen Raben der mir hinterher noch ein schlechtes Gewissen macht, weil ich sauer bin.



Mittwoch, 3. Juli 2013

Billy

Billy wird laut Tierschutz dieses Jahr 12. Ich weiß aber nicht ob ich dem so ganz trauen kann. Denn manchmal kommt sie mir viel älter vor. Ab und zu aber auch viel jünger, weil sie dann über das ganze Gesicht lacht und rennt wie ein Teufel.
Am liebsten durch dichtes Gebüsch, über Stock und Stein. Da blüht sie auf. Aber sie ist nichtmehr lange so halsbrecherisch unterwegs, nach ein paar Minuten taucht sie wieder auf, und trödelt durch die Gegend.
In der letzten Zeit plagen sie einige Alterszipperlein. Sie läuft nicht mehr so gleichmäßig, und schaut ab und zu aus, als wenn sie Holzbeine hätte. Ab und zu knickt sie ein, und ihr Rücken tut wohl auch weh.
Dann macht ihr Herz Probleme, weil die Klappen nicht mehr richtig schließen, doch da bekommt sie ihre Tablettchen. Zusätzlich jetzt eben noch Schmerztabletten für die Knochen, weil sie auch Arthrose in den Zehen hat.
So ist das wohl wenn man ein älterer Hund ist.
Ihr schlimmstes Problem sind aber immer wieder die Zähne. Das erste mal habe ich die Zähne vor ca. sechs Jahren sanieren lassen. Danach konnte man es auch wieder ertragen angeatmet zu werden. Der Geruch aus ihrem Maul war vorher unbeschreiblich und man fiel fast ins Koma.
Kurze Zeit hatten wir Ruhe. 2011 habe ich ihr wieder die Zähne machen lassen, und es mussten auch einige gezogen werden.
Und weil die Zähne wirklich wirklich schlecht sind, war es auch im letzten Jahr soweit.
Und ja, die Zähne sind so miserabel, das mir die Tierärztin am Montag nahe legte die Zähne noch einmal machen zu lassen, da die Zahnhälse teilweise entzündet waren.
Ganz wohl war mir bei der Sache nicht wirklich. Die letzte Narkose hatte sie gar nicht so gut vertragen und brauchte wirklich lange um richtig auf die Beine zu kommen. Aber mit Zahnschmerzen will ich sie ja auch nicht rumlaufen lassen.
Um wirklich nicht länger über das Problem nach zu grübeln, habe ich sofort einen Termin für die Zahnsanierung gemacht.
Der war gestern. Mir war ja sooooooo schlecht. Ich hatte schreckliche Angst wegen Billy. Und als dann eine Stunde nachdem ich sie gerade weggebracht hatte der Tierarzt anrief, dachte ich im ersten Augenblick: Jetzt ist sie tot.
Aber puh nein, alles war gut. Der Plan an sich war, die Zähne die immer wieder so schlimm betroffen sind ziehen zu lassen. Doch wie es so mit Plänen ist, gehen die meistens nicht auf. Billys Zähne die aussehen wie Ruinen sitzen Bombenfest. Die Wurzeln sind lang, und es wäre eine richtige OP daraus geworden, mit anschließend langer Folgebehandlung.
Das wollten weder der Tierarzt noch ich dem Hund zumuten. Also wurden sie nur sauber gemacht.
Kurze Zeit später konnte ich mein Hündchen auch wieder abholen, und sie war fitter wie erwartet. Sie ist sogar alleine ins Auto gesprungen. Davon waren wir beim letzten mal weit entfernt.
Heute hat sie normal gefressen, hat an den Spaziergängen teilgenommen. Sie ist zwar langsam gelaufen, aber das steht ihr auch zu.
Ach ja, die Billy ist wirklich ein Schatz. Ein wirklich grandioser Hund, der einfach nur da ist und lieb gehabt werden möchte.
Wobei Billychen nicht der Hund ist, den ich so haben wollte. Also hätte ich sie vorher kennen gelernt, ich hätte sie mir niemals ausgesucht. Sie wäre mir zu langweilig gewesen.
Ich dachte auch immer, es wäre der Hund auf den ich hier am ehesten verzichten könnte, wo es mir am wenigsten ausmacht, wenn ihm was passieren würde. Doch das stimmt nicht. Wenn sie was hat geht es mir auch nicht gut. Ich mache mir dann große Sorgen. Aber jetzt ist sie wieder wohlauf, und ich hoffe ganz doll, dass wir noch ein paar schöne Jahre zusammen haben werden.

Kurz nach ihrer Ankunft


Zahnarzttermin geschafft

Sie konnte aber schnell wieder albern sein

Im Urlaub war sie fast immer gut drauf

Aber ein bisschen Melancholie muss auch sein