Dienstag, 30. April 2013

Warum ich den Raben einst zum Teufel schicken wollte

Warum ist den Raben einst zum Teufel schicken wollte…
Es dürften jetzt 2 Jahre her sein. Wie bereits erwähnt, ist Bonnie begeisterte Hobbyjägerin, und trieb bis Dato das Spielchen schon 6 Jahre mit mir, ohne je jagdlichen Erfolg gehabt zu haben.
Bei Raven sollte das anders sein, und ich übte das Abbruchsignal bzw. Rückruf mit ihr bis zum Erbrechen, und es funktionierte immer tadellos. Da der Ridgeback in ihr (ja, man erkennt ihn kaum auf den Fotos, und irgendwie ist der auch wirklich recht kurz bei der Zotteligen gekommen) ja eher ein Löwenjäger ist, und es diese hier nicht so häufig gibt, wägte ich mich in Sicherheit.

Und dann kam Tag X. Bonnie mit Raven im Schlepptau, rasten um eine Feld Ecke auf eine freie Wiese, die ich von meinem Standpunkt aus leider nicht einsehen konnte.
Jedenfalls hörte ich Bonnie fröhlich schreien, dem Karnickel hinter her; Komm lass uns fangen spielen.
Dann war Totenstille. Ich hatte jetzt auch die Ecke erreicht, und sah nur noch wie diese beiden blöden Weiber das Kaninchen in der Mitte zerteilt hatten, und jeder sich so ein Stück Fleisch zum Frühstück rein pfiff. Da hätte ich ja schon mal kotzen können. Bonnie ließ sich seltsamerweise aber doch zurück rufen von ihrem Beutestück, nur die andere blöde Ziege nicht. Die musste ich erst mal einfangen, dann habe ich die Reststücke des Kaninchens unter einem Busch beerdigt.
Ich war sooooooo sauer. So richtig scheiße wütend. Raven blutbeschmiert und Bonnie schon wieder ganz relaxed, gingen wir nach Hause.
Bis dahin konnte ich Raven von allem Abrufen, egal was vor uns hochging. Bis sie eben mit Bonnie um diese blöde Ecke verschwand.
Es soll erwähnt sein, das dies der einzige Todesfall jener Art war, in den 9 Jahren wo ich jetzt Hunde habe, bis auf die zahllosen Mäusefamilien, aber die zähle ich jetzt nicht mit.

Das war aber gar nicht der Grund, warum ich Raven an dem Tag gehasst habe. Nur kam dann Eines zum Anderen.
Raven leidet auch irgendwie unter ADS, und möchte so gerne Mittelpunkt sein. Immer. Sie drängt sich dazwischen wo sie nur kann.
Gerade irgendwie in der Pubertät angekommen, konnte sie es gar nicht ertragen, wenn ich mich mit den anderen Beiden beschäftigte.
Überhaupt ist Madam Rotz ja auch äußerst Futterneidisch, und verteidigt ihre Kausachen notfalls auch mit Zähnen. Das ging soweit, das Bonnie sich nicht mehr ins Wohnzimmer traute, und ich deswegen sowieso schon einen Hals hatte.
Aber zurück zu Tag X.
Auf Raven war ich auch nachmittags noch stinksauer, meine Wut auf Bonnie hatte sich derweil gelegt, sie kann ja nichts dafür das der Terrier in ihr durchging, und außerdem hat Raven sie sicherlich auch dazu angestiftet, mit dem Kanin kurzen Prozess zu mache.
Ich streichelte also Bonnie, als diese blöde schwarze Furie angeschossen kam, sich auf Bonnie schmiss und diese vermöbeln wollte.
Ehrlich, ich habe rot gesehen, und war fest davon überzeugt, dass ich das Vieh dahin schicke wo der Pfeffer wächst, weil es ja nicht der erste Übergriff dieser Art war.
Ich gab mir ein paar Tage Bedenkzeit, was ich denn nun
machen sollte. Raven bekam strikte Regeln von mir vorgegeben, und ich war eine ganze Weile mehr als Konsequent mit ihr, was ihr Benehmen im Haus anging.
Es gab auch keinen Vorfall mehr in dieser Art und Weise, was ihr Glück war.
Ich bin mir nämlich wirklich nicht sicher, ob ich das noch länger mitgemacht hätte, das Bonnie Angst vor ihr hat, und sich nicht mehr überall hin traut, oder ich meine Hunde nicht streicheln kann wie ich gerade möchte, nur weil Madam Von und Zu, gerade wieder einen Anfall von ADS hat, und diesen auch durchsetzen möchte.
Zum Glück hab ich sie ja aber behalten, und manchmal liegen die Beiden sogar zusammen in einer Kudde.


Montag, 29. April 2013

Es war einmal ein kleiner Rabe

Es war einmal…

vor gar nicht allzu langer Zeit. Es ist jetzt ungefähr 2 Jahre und 10 Monate her, als ein bildhübscher schwarzer Welpe die Welt erblickte. Schwarz mit weißen Abzeichen und seidigem Fell.
Was ist aus diesem bildhübschen Welpen geworden?
Ein größenwahnsinniger Psycho dessen Fell mehr grau wie schwarz ist, und aussieht, als wenn es Loch fraß hätte.
Ja, es handelt sich um Raven, Nr. 3 im Bunde. Eigentlich ein netter Hund, wenn sie nicht diese Fehlschaltungen in ihren Gehirnsynapsen hätte. Ich bilde mir jedenfalls ein, sie hat welche, ich habe keine Lust mir die Schuld zu geben, dass dieser Hund so ein wenig gestört ist.
Es wird gesagt, dass bei manchen Rassen die Schädel zu klein sind, und das Gehirn keinen Platz hat.
In Raven’s Fall ist es so, dass der Schädel recht groß ist (dort sieht man auch noch das seidige glatte Fell, was einst ihren ganzen Körper bedeckte), aber das Gehirn winzig klein ist, und sozusagen aus einer Zelle besteht.

Was Raven mit dieser einen Zelle alles so kann?
Sie kann extrem niedlich gucken. Das hat sie drauf. Viel niedlicher wie Billy und Bonnie, und dazu hat sie noch diese wunderschönen braunen Augen.
Sie kann Blätter jagen (wenn Kaninchen u. Co zur Verfügung stehen, nimmt sie auch damit Vorlieb), rennen wie ein Blitz, sehr schön sitzen, als Alarmanlage arbeiten und dabei richtig viel Krach machen. Das sind die Dinge die sie wirklich sehr gut kann.
Dann wird es schon schwierig. Ihr beizubringen Pfötchen zu geben, wird eine Lebensaufgabe, wobei Frau Hund das natürlich auch nicht wirklich können muss. Apportieren will auch nicht funktionieren. Sie klaut lieber fremde Bälle und Stöcke rennt damit durch die Gegend, und lässt sich verfolgen. Hat der Verfolger sie dann gestellt, und will sein Eigentum wieder haben, kommt der Größenwahn zum Vorschein, und sie wird zur Schnappschildkröte.
Manchmal ist sie aber auch ganz lieb, so wie gestern zum Beispiel, da hat sie nichts versucht zu klauen, was bedeutet, es gibt auch keinen Ärger.

Dann ist da noch der Psycho in ihr. Aufgewachsen mit Kindern, findet sie die meisten fremden Kinder gruselig, und verbellt diese laut stark. Allerdings kann sie mache Kinder auch richtig gut dressieren. Kommt z. B. des jüngeren Sohnes bester Freund (den sie kennt, seit sie hier wohnt, und der fast täglich ein und ausgeht) drängt sie ihn mit ihrem Gebelle in die Küche und lässt sich einen Keks in den Rachen stopfen. Hat das funktioniert, dann ist sie zufrieden, legt sich wieder hin, und der junge Mann darf rein und raus spazieren wie er möchte.
Vielleicht ist Raven also doch nicht so dumm? Vielleicht ist sie auch hochintelligent, und ich finde einfach nicht die richtigen Knöpfe, die ich bei ihr drücken muss. Es kann auch sein, das sie hier schlicht und einfach unterfordert ist. Dann kommen so Hochinteligente ja schon mal auf dumme Gedanken.

Jogger sind für sie ok, die interessieren sie nicht. Macht derselbe Jogger aber irgendwelche Übungen zwischendurch flippt sie ein wenig aus. Sie mag nicht angestarrt werden, sie mag nicht von Fremden einfach so angefasst werden, dann versucht sie auch mal zu schnappen. Beachtet man sie gar nicht, passiert auch nichts. Wobei ich allerdings auch der Meinung bin, das niemand einfach fremde Hunde anzufassen hat.

So ein Erlebnis hatte ich im Wald. Raven und ihre beste Freundin Edda (von der hier bestimmt auch noch berichtet wird) wühlten so im Dreck rum, interessierten sich für keinen einzigen Spaziergänger, bis einer kam, fast vorbei war, dann aber meinte, er müsse die Hunde noch ein wenig anglotzen. Das war zu viel für Raven, und sie sprang kläffend auf ihn zu. Ich musste mir dann anhören, dass Hunde wie meine an die Leine gehören. Überall!!! Ahja….
Wäre dieser Mensch einfach weiter gegangen, kein Problem, aber so…

Nein, eigentlich ist sie wirklich ein prima Hund. Ich bin froh, dass sie hier ist.
Ich habe bisher erst einen Tag bereut, dass ich sie zu uns geholt habe. Ich würde wohl jederzeit wieder so handeln. Die drei Damen vom Grill verstehen sich im Großen und Ganzen wirklich gut. Billy ist durch den Zwerg wirklich aufgeblüht, weil Bonnie ja doch kaum Interesse an anderen Hunden zeigt, keine Lust zu spielen hat, und lieber ihr Ding macht, oder was mit mir unternimmt.
Nur über die Sache mit dem Fell komme ich nicht so ganz drüber weg. Es sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt. Es ist nicht richtig kurz, es ist aber auch nicht lang. Es ist zottelig doch nicht überall, sie trägt einen Damenbart, und schaut manchmal aus wie eine Klobürste. Außer schwarz – weiß ist auch noch grau und braun in dem Fell zu finden.
Was soll ich sagen, es ist ein bunter Hund mit Wiedererkennungswert, und sehr vielfältig von seiner Art.
Langweilige Hunde kann ja jeder haben. Ich finde sie gut so, genau wie sie ist.

Und dann noch ein paar Raven Bilder, aus der Zeit wo sie noch seidiges Fell hatte, und so wie sie jetzt ist, lach


 Spielen mit Tante Billy
 Snobistisch in die Welt gucken
 Möwen jagen

Strandläuferin
Einfach gut aussehen

Donnerstag, 25. April 2013

Tier durchatmen

Tier durchatmen...
Und innerlich bis 10….000 zählen, war heute morgen mal wieder meine Devise, als ich mit den Hunden unterwegs war.
Eigentlich mal eben nur zum Lösen, doch es dauerte dann etwas länger. Was ja auch klar ist, wenn man mal etwas anderes vorhat. Irgendein Hund macht mir sicherlich einen Strich durch die Rechnung.

Der heutige Übeltäter war die Queen. Also die Billy. Gut mit 12 Jahren ist man nicht mehr die Schnellste, und ich hab auch ein wenig Verständnis, allerdings war Madam auch mit 2,5 Jahren schon ein Energiesparmodell, es sei denn sie konnte mir entwischen, und mir die Mittelkralle zeigen. Da wurde sie dann durchaus flott, lief leider nur in die falsche Richtung.


Gut, jedenfalls waren wir heute morgen vorschriftsmäßig angeleint unterwegs. Also die Hunde waren an der Leine, nicht ich. Die beiden kleineren Exemplare nutzten 2 m nach vorne, Billy 2 m nach hinten, und ich fühlte mich in der Mitte wie Jesus ans Kreuz genagelt. An besonders strategisch wichtigen Stellen muss Bonnie natürlich markieren, und das sehr innbrünstig, so das Billy erst einmal eine Ladung Dreck ins Gesicht geschaufelt bekam. Nachdem Bonnie ihren wichtigen Job erledigt hat, ist dann Raven an der Reihe. Da Amöben nicht großartig nachdenken, so als Einzeller, folgt sie einfach Bonnies Beispiel, und dann kommt der Zeitpunkt, an dem ich tieeeeeeeeeeeef durchatme und zähle. Billy nicht weniger wichtig, und Chefin in unserem kleinen Rudel schaut sich die Stelle genau an, wo die beiden Zwerge waren. Sie schnüffelt, die Stelle ab. Gründlich. Fünf Minuten mindestens. Sie dreht die Blätter von rechts nach links, von links nach rechts, geht einen Schritt nach vorne, zwei Schritte zurück. Schnüffel wieder gründlich, also wirklich sehr gründlich, um sich nach einer gefühlten Ewigkeit dafür zu entscheiden, das diese Stelle für sie strategisch noch nicht wichtig genug ist.

Das widerholte sich heute morgen ca. 10 mal.
Wäre es Bonnie würde ich die Geduld verlieren, rum schnauzen, Hund anpöbeln, und sie einfach weiter ziehen. Diese würde mich freundlich anwedeln, vermutlich denken alles klar bei Dir im Oberstübchen und fröhlich weiter mit laufen. Doch bei der Queen funktioniert das nicht.

Die schaut mich empört an, verliert ihren Glauben an die Menschheit, stemmt alle 4 Pfoten in den Boden, und guckt mich den ganzen Tag nicht mehr an, weil ich ja gemein zu ihr war.


Unter Sauerstoffmangel litt ich heute morgen sicherlich nicht. Und weil ich ja doch nicht immer so ganz vorschriftsmäßig handel, habe ich die Kleinen als wir aus dem Wald kamen noch von der Leine gelassen. Wie durch ein Wunder, waren weder Hasen, Rehe oder sonstiges Getier unterwegs, und kein Hund ist mir verloren gegangen. Was den kurzen Spaziergang dann doch noch erfolgreich enden ließ.








Und dann noch ein paar LIeblingsbilder von der Queen

Mittwoch, 24. April 2013

Schwelgen in Erinnerungen

Vorgestern war 8 jähriger Zusammenseinstag von Bonnie und mir. Bonnie ist mein zweiter Hund. Hund Nr. 1 (Billy) zog ein Jahr vorher ein.

Sie kam aus der Türkei, war schrecklich ängstlich, und ganz und gar nicht so wie ich mir einen Hund vorgestellt habe. Da Billy andere Hunde sehr gerne mochte, und dann auch schonmal lustig wurde, beschloss ich, das ein Zweithund her müsse.

Ich habe lange nach einem zweiten Hund gesucht. War in vielen Tierheimen, habe mir Hunde auf Pflegestellen angeschaut, doch der Funke wollte nicht überspringen.
Dann sah ich auf der Internetseite von Tiere suchen ein zu Hause Dora aus Korfu. Die wollte ich mir anschauen, noch am gleichen Tag.
Ich packte meinen damals 6 jährigen Sohn ins Auto, und fuhr mit ihm nach Ratingen, wo Dora auf einer Pflegestelle war
.
Die Tür wurde geöffnet, ich sah einen kleinen Fleckenzwerg rumspringen, und wusste sofort die oder keine.
Eigentlich stand es für mich gleich fest, beim ersten Blick. Aber wir sind dann noch mit Dora spazieren gegangen, was ganz schön anstrengend war. Sie hatte ständig die Nase auf dem Boden, zog nach links, zog nach rechts. Schaute in jeden Busch, jedes Mauseloch, und ich dachte perfekt. Ein völlig normaler Hund.

2 Tage musste ich noch warten, bis ich sie abholen konnte, da noch eine Vorkontrolle stattfinden sollte.
 Es waren 2 lange Tage. In der Zeit überlegte ich mir, auf welchen Namen ich sie denn umtaufen könne. Dora hörte sich eher nach einer Toilettenpapiermarke an, als nach einem Hundenamen. Da ich ich nicht besonders begabt bin, was die Namenswahl angeht, kam ich auf Bonnie.

Am 22.4.2005 holte ich sie mittags ab. Es war großartig, diesen Hund abzuholen, der mir dann noch kurz bevor wir zu Hause waren gepflegt ins Auto ko....

Da ich manchmal sehr naiv bin habe ich  mich auch einfach mal darauf verlassen, das Billy die Bonnie mochte, was sie auch tat. Schnell wurden sie ein eingeschworenes Team, bereit meine Nerven auf harte Proben zu stellen.

Billy ist passionierte Streunerin (was jetzt aber auch merklich nachgelassen hat, denn die Queen wird bereits 12) und Bonnie ist begeisterte Hobbyjägerin, wenn ich sie denn lasse. Vom gemeinen Baummeerschweinchen (der Volksmund nennt es Eichhörnchen) bis hin zur Wildsau, sie findet alles ziemlich genial, und möchte dem Wild lautstark hinterher
.
Ja, und jetzt ist sie 8 Jahre hier bei mir. Dieser kleine Hund mit dem riesengroßen tapferen Herz.
8 Jahre Erziehungsversuche, etliche Unfälle später habe ich es immer noch nicht bereut diesen Hund aufgenommen zu haben. Wenigstens 1x in der Woche möchte ich sie erschlagen. Also alles ist genauso, wie ich mir eine perfekte Mensch-Hundebeziehung vorstelle.

Genau so und nicht anders  soll meine Bonnie sein. Vielleicht wird sie irgendwann so in 20 Jahren ja mal vernünftig. Aber bis dahin werden wir noch viel Spass miteinander haben.
Ich werde genervt sein, ich werde über sie lachen, und ich werde ganz gewiss immer sehr glücklich sein, diesen Hund bei mir zu haben.