Samstag, 29. August 2015

Geblendet

Was Bonnie angeht bin ich ja total geblendet. Ich halte sie ja für perfekt. Für den wundervollsten Hund der Welt.
Eigentlich ist sie das ja auch, wenn sie nicht manchmal doch wieder auf die Idee käme den Terrier raushängen zu lassen.

So im Freilauf geht sie ja den meisten Hunden komplett aus dem Weg, oder zeigt mal kurz ihr schönstes Lächeln.
Dann gibt es aber die handvoll auserlesener Hunde die sie hasst wie die Pest. Und dann ist sie eben außer Rand und Band.

Der letzte Spaziergang gestern startete schon wieder damit, das die Hunde sich verflüchtigten.
Ich hab mich vielleicht 2 min. unterhalten, das war ihr Zeichen sich mal eben aus dem Staub zu machen.
Bevor ich mir die Lunge aus dem Hals plärre, bin ich sie auf dem Stoppelfeld (das letzte was hier noch ist, alle anderen sind schon umgepflügt und stinken lustig vor sich hin) einsammeln gegangen.

Ich habe Raven an die Leine gemacht und meine wunderbare Bonnie ließ sich so alleine auch prima rufen, und kam mit ohne weitere Fragen zu stellen. Zwischendurch gab es noch eine handvoll Brombeeren für sie, und die Wiese war wieder grün.

Die nächste halbe Stunde verlief ruhig, wir waren fast zu Hause.
Aber dann.........

Ja dann wusste ich auch wieder, warum ich lieber die langen Leinen zu Hause lasse und die 1,20m kurzen nehme.
Wir wohnen ja in einer Reihenhaussiedlung (und sollte ich mal im Lotto gewinnen, dann packe ich ganz schnell meine 7 Sachen und bin weg), und alles ist doch recht eng bebaut.
In zweien der Häuser wohnen gleich nebeneinander 2 schwarze Fußhupen. Vielleicht sind es sogar Clone. Keine Ahnung.
Wenn nur einer im Garten ist klappt es ganz gut. Halbwegs manierlich kommen wir an den Grundstücken vorbei. Doch gestern waren beide Teppichratten draußen.
Da gab es kein Halten mehr.
Bonnie gab alles und noch mehr. Die keifte und plärrte sprang in die 2,50 m Leine (ich hatte zwar erst kurz gefasst - das ganze wurde aber zum Selbstläufer), biss um sich und sah dabei aus wie die Leibhaftige.
Raven nicht minder teuflich unterwegs biss in Bonnies Leine und versuchte sie zurück zu zerren.
Was für den Satan auf vier Beinen natürlich ein willkommener Anlass war ihr mal kurz eine über zu braten.

Also hab ich wieder versucht die Leinen kurz zu fassen, wobei ich der Frau Rabe fast das Genick gebrochen hätte, oder sie sich selbst die Beine. Die hatte sich nämlich derweil in beide Leinen eingewickelt.

Das Ganze kam mir vor als dauere es eine halbe Ewigkeit. In Wahrheit spielte sich alles innerhalb einer min. ab. Als Raven dann entwirrt war hab ich sie hinter mir her geschleift. Und wie immer trabten die zwei Damen dann nebeneinander her, als wenn nichts gewesen ist.

Würde der Herr Rütter einen Videoausschnitt sehen wenn Bonnies diabolische Seite zum Vorschein kommt, dann würde er wohl behaupten, das mein Hund ernsthaft aggressiv sei, und ihr kaum noch zu helfen ist.

Außer diesen beiden Teppichratten die sie hassen (was mich allerdings auch erstaunt ist immer wieder, das keiner mal rauskommt und diese Kläffer -die immer anfangen- still zu bekommen) gibt es noch
Klara-Lara-Shara die sie gerne töten würden.
Klara-Lara-Shara ist ein Jack Russel. Wohnt Luftlinie 300m von hier, und ich schwöre bei geschlossenen Fenster und Türen hören meine Hunde wenn die Familie Blöd ihr Haus verlässt.
Diese ganze Familie eingeschlossen der Kinder, ist so hohl, die würden sogar in Milch schwimmen.
Wenn die bei uns am Garten vorbei gehen, dann gibt es kein Halten. Selbst ein Wasserwerfer würde Bonnie nicht stoppen. Irgendwann rammt sie mit dem Kopf ein Loch in den Zaun nur um an dieses Mistvieh zu kommen. Wenn Lara-Klara-Shara Glück hat, stoppt Bonnie ihr dicker Hintern mit dem sie stecken bleibt.

Allerdings gibt es auch die Augenblicke wo ich mich großartig fühle mit meinen "wohlerzogenen" Bestien.
Ab und zu begegnet uns eine Frau die mit 2 Hunden unterwegs ist. Beides Terrier Mixe. Die haben sich auf meine eingeschossen, Seltsamerweise zucken meine Hunde gar nicht, wenn sie die sehen. Ja dann tut die Frau mir richtig leid mit ihren zwei aufsässigen Biestern, wenn sie die hinter sich her schleift während die Beiden alles geben um meine verbal fertig zu machen.

Die Tage habe ich Fotos gemacht, von Raven, beim Dösen und Nachdenken. Sie sieht so gelassen und in sich ruhend dabei aus. Wenn man sie dann so sieht kommt man gar nicht auf die Idee zu meinen da sie eher ein nervöser Hund ist.
Ich mag dieses zauselige Gesicht von ihr wirklich wirklich gerne, und sie hat einen Blick drauf mit dem sie mich wirklich jedesmal rum kriegt.









Sonntag, 23. August 2015

Halde Großes Holz

Gestern am frühen Abend waren wir in Bergkamen auf der Halde Großes Holz. Da hat es mir wirklich sehr sehr gut gefallen.
Leider wie immer sind die coolen Orte einfach zu weit weg, um eben mal kurz zum Laufen rüber zu fahren.
Nichtsdestotrotz wird es mich dort bestimmt noch mal hinziehen.

Hier übrigens ein Link. Halde Großes Holz

Gestern war nur Bonnie mit, weil Raven anderweitig beschäftigt. Die war mit meinem Sohn unterwegs.
Bonnie fand es genial. Sie findet es ja immer großartig, wenn das lästige schwarze Anhängsel nicht dabei ist.
Außerdem durfte sie fast die gesamte Strecke (bis auf die letzten 500 m) ohne Leine laufen, und war stets schwer beschäftigt.
Einmal hatte sie einen kleinen alleinigen Ausflug unternommen. Aber das hat wirklich nur einen Wimpernschlag gedauert. Einmal quer durchs Gebüsch um 20 m weiter wieder raus zu brettern.
Da kann ich ja nur müde drüber lächeln. Das ist nix.


Aussicht vom Gipfelplateau


Korridorpark 

Schwer beschäftigt

Ohne Worte




Frau Hund hat ausgesprochen gute Laune


Sonntag, 16. August 2015

Die Sache mit dem Leben nach dem Tod........

......wenn es das denn überhaupt gibt.

Fange ich doch mal von vorne an, wie ich überhaupt darauf komme. Ich war letztens auf einer Beerdigung, und weiß jetzt was ich später mal NICHT möchte, bzw. was ich möchte, und wie das alles sein soll.
Zunächst werde ich im Vorfeld (am besten jetzt schon in 10 facher Ausfertigung - solange ich noch dazu in der Lage bin klar zu denken, nicht das das jetzt heißt, das ich in absehbarer Zeit das Zeitliche segnen werde oder mein Verstand mich im Stich lässt - aber  ich will da schon mal in die Zukunft denken) meinen eigenen Nachruf schreiben. Also das was immer vorgelesen wird.
Da soll sich niemand genötigt fühlen zu erzählen wie nett ich doch immer war...eben alles nur das Gute. Nein, es darf die Wahrheit sein, nämlich das ich in regelmässigen Abständen zu Hause ausflippe rumschreie, manchmal Teller gegen die Wand werfen möchte, ab und an Mordgedanken hege...
Aber hey, wer tut das nicht? Doch kaum ist man tot, ist das alles vergessen und nur noch das Gute zählt???
Ich werde aufschreiben was ich für Blumen haben will, welche Musik laufen soll und das es auf KEINEN Fall hinterher ein Kaffee trinken geben wird. Niemals! Ich hasse das so sehr. Vor allem gönne ich keinem der vorher schlecht über mich gesprochen hat und dann dort auftaucht ein Stück Kuchen was vom Geld meiner Familie bezahlt wird.
Ich bin da geizig.
Ach und meine Urne möchte ich mir im Vorfeld auch schon mal aussuchen. Jawohl. Ich will nicht das meine Asche in irgend so ein hässliches Gefäß kommt. Nicht das mir dann noch schlecht wird.

Und kann man wohl verbieten, das die Sarg-bzw. Urnenträger sich vor meiner Urne verbeugen?
Die kannten mich doch gar nicht. Vermutlich hätten die mich nicht mals gegrüßt wenn wir uns im Leben irgendwo begegnet wären. Warum sollten sie sich dann verbeugen, wenn ich tot bin, und nur noch ein hässlicher Topf mit meiner Asche dort steht.

Genau so sieht es aus. Dann möchte ich einfach ein Stück Rasen über mir haben oder in einem Kolumbarium landen. Nicht das meine verbliebenen Angehörigen im Sommer die Blumen auf meinem Grab (wenn sie denn überhaupt welche Pflanzen) gießen müssen.
Da sehe ich meine Kinder schon mit langem Gesicht am Telefon hängen, wo der eine zu dem anderen sagt: Ey Du bist heute dran...
Vielen Dank.

Was aber ist, wenn man denn tot ist. Da hat sich wohl jeder schon so seinen Kopf drüber gemacht. Stehe ich dann an nem Tor und frage ob man mich reinlässt? Vielleicht ist da auch schon ein Schild: Wegen Überfüllung geschlossen.
Die können ja nicht alle aufnehmen.
Sollte ich denn in den Himmel kommen (vielleicht lande ich auch im Fegefeuer sofern es dies gibt und schmore in meinem eigenen Saft was für mich schon Strafe genug wäre- wobei ich bin ja verbrannt und eh schon zu Staub zerfallen) wie isses denn da?
Hat jeder nen eigenen Himmel. Also so wie er es gerne hätte? Was für den einen das Paradies ist kann für mich die Hölle sein.
Strand, blaues Meer, Sonne 30° Grad.
Ne, da möchte ich nicht hin.
Ist es da langweilig, wird man beschäftigt? Gibt es Bücher, warten meine Hunde. Sitzt meine verstorbene Familie schon vorher da trommelt mit den Fingern und fragt sich: Wo bleibt sie denn?
Sind da Leute die noch eine Rechnung mit mir offen haben, und hauen mir erstmal eine rein?

Oder werde ich gar wiedergeboren? Lebe ich vielleicht schon mein 10 Leben, und stelle mich immer noch so doof an?

Fragen über Fragen.
Beantworten kann sie mir wohl keiner.
Wobei ich ja auch manchmal die Theorie vertrete, das wir ja gar nicht echt sind. Das wir vielleicht nur ein schlechtes Comic sind. Irgendwo ist eine höhere Lebensform der langweilig ist, und die eben Comics macht, die wir dann Leben. Hier mal ein Fettnäpfchen, dort mal ein Krieg...
Wäre auch eine Erklärung.

Oder wenn mir denn irgendwann die Lichter ausgehen bin ich einfach Puff weg?
Wenn man erstmal angefangen hat sich solche Fragen zu stellen, dann dreht man sich ja nur im Kreis.
Also hoffe ich einfach darauf, das ich mich noch viele Jahre bester Gesundheit erfreue, die Comiczeichner ein Einsehen mit mir haben und mir nicht zu viele Hürden einbauen.