Montag, 29. April 2013

Es war einmal ein kleiner Rabe

Es war einmal…

vor gar nicht allzu langer Zeit. Es ist jetzt ungefähr 2 Jahre und 10 Monate her, als ein bildhübscher schwarzer Welpe die Welt erblickte. Schwarz mit weißen Abzeichen und seidigem Fell.
Was ist aus diesem bildhübschen Welpen geworden?
Ein größenwahnsinniger Psycho dessen Fell mehr grau wie schwarz ist, und aussieht, als wenn es Loch fraß hätte.
Ja, es handelt sich um Raven, Nr. 3 im Bunde. Eigentlich ein netter Hund, wenn sie nicht diese Fehlschaltungen in ihren Gehirnsynapsen hätte. Ich bilde mir jedenfalls ein, sie hat welche, ich habe keine Lust mir die Schuld zu geben, dass dieser Hund so ein wenig gestört ist.
Es wird gesagt, dass bei manchen Rassen die Schädel zu klein sind, und das Gehirn keinen Platz hat.
In Raven’s Fall ist es so, dass der Schädel recht groß ist (dort sieht man auch noch das seidige glatte Fell, was einst ihren ganzen Körper bedeckte), aber das Gehirn winzig klein ist, und sozusagen aus einer Zelle besteht.

Was Raven mit dieser einen Zelle alles so kann?
Sie kann extrem niedlich gucken. Das hat sie drauf. Viel niedlicher wie Billy und Bonnie, und dazu hat sie noch diese wunderschönen braunen Augen.
Sie kann Blätter jagen (wenn Kaninchen u. Co zur Verfügung stehen, nimmt sie auch damit Vorlieb), rennen wie ein Blitz, sehr schön sitzen, als Alarmanlage arbeiten und dabei richtig viel Krach machen. Das sind die Dinge die sie wirklich sehr gut kann.
Dann wird es schon schwierig. Ihr beizubringen Pfötchen zu geben, wird eine Lebensaufgabe, wobei Frau Hund das natürlich auch nicht wirklich können muss. Apportieren will auch nicht funktionieren. Sie klaut lieber fremde Bälle und Stöcke rennt damit durch die Gegend, und lässt sich verfolgen. Hat der Verfolger sie dann gestellt, und will sein Eigentum wieder haben, kommt der Größenwahn zum Vorschein, und sie wird zur Schnappschildkröte.
Manchmal ist sie aber auch ganz lieb, so wie gestern zum Beispiel, da hat sie nichts versucht zu klauen, was bedeutet, es gibt auch keinen Ärger.

Dann ist da noch der Psycho in ihr. Aufgewachsen mit Kindern, findet sie die meisten fremden Kinder gruselig, und verbellt diese laut stark. Allerdings kann sie mache Kinder auch richtig gut dressieren. Kommt z. B. des jüngeren Sohnes bester Freund (den sie kennt, seit sie hier wohnt, und der fast täglich ein und ausgeht) drängt sie ihn mit ihrem Gebelle in die Küche und lässt sich einen Keks in den Rachen stopfen. Hat das funktioniert, dann ist sie zufrieden, legt sich wieder hin, und der junge Mann darf rein und raus spazieren wie er möchte.
Vielleicht ist Raven also doch nicht so dumm? Vielleicht ist sie auch hochintelligent, und ich finde einfach nicht die richtigen Knöpfe, die ich bei ihr drücken muss. Es kann auch sein, das sie hier schlicht und einfach unterfordert ist. Dann kommen so Hochinteligente ja schon mal auf dumme Gedanken.

Jogger sind für sie ok, die interessieren sie nicht. Macht derselbe Jogger aber irgendwelche Übungen zwischendurch flippt sie ein wenig aus. Sie mag nicht angestarrt werden, sie mag nicht von Fremden einfach so angefasst werden, dann versucht sie auch mal zu schnappen. Beachtet man sie gar nicht, passiert auch nichts. Wobei ich allerdings auch der Meinung bin, das niemand einfach fremde Hunde anzufassen hat.

So ein Erlebnis hatte ich im Wald. Raven und ihre beste Freundin Edda (von der hier bestimmt auch noch berichtet wird) wühlten so im Dreck rum, interessierten sich für keinen einzigen Spaziergänger, bis einer kam, fast vorbei war, dann aber meinte, er müsse die Hunde noch ein wenig anglotzen. Das war zu viel für Raven, und sie sprang kläffend auf ihn zu. Ich musste mir dann anhören, dass Hunde wie meine an die Leine gehören. Überall!!! Ahja….
Wäre dieser Mensch einfach weiter gegangen, kein Problem, aber so…

Nein, eigentlich ist sie wirklich ein prima Hund. Ich bin froh, dass sie hier ist.
Ich habe bisher erst einen Tag bereut, dass ich sie zu uns geholt habe. Ich würde wohl jederzeit wieder so handeln. Die drei Damen vom Grill verstehen sich im Großen und Ganzen wirklich gut. Billy ist durch den Zwerg wirklich aufgeblüht, weil Bonnie ja doch kaum Interesse an anderen Hunden zeigt, keine Lust zu spielen hat, und lieber ihr Ding macht, oder was mit mir unternimmt.
Nur über die Sache mit dem Fell komme ich nicht so ganz drüber weg. Es sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt. Es ist nicht richtig kurz, es ist aber auch nicht lang. Es ist zottelig doch nicht überall, sie trägt einen Damenbart, und schaut manchmal aus wie eine Klobürste. Außer schwarz – weiß ist auch noch grau und braun in dem Fell zu finden.
Was soll ich sagen, es ist ein bunter Hund mit Wiedererkennungswert, und sehr vielfältig von seiner Art.
Langweilige Hunde kann ja jeder haben. Ich finde sie gut so, genau wie sie ist.

Und dann noch ein paar Raven Bilder, aus der Zeit wo sie noch seidiges Fell hatte, und so wie sie jetzt ist, lach


 Spielen mit Tante Billy
 Snobistisch in die Welt gucken
 Möwen jagen

Strandläuferin
Einfach gut aussehen

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