Mittwoch, 3. Juli 2013

Billy

Billy wird laut Tierschutz dieses Jahr 12. Ich weiß aber nicht ob ich dem so ganz trauen kann. Denn manchmal kommt sie mir viel älter vor. Ab und zu aber auch viel jünger, weil sie dann über das ganze Gesicht lacht und rennt wie ein Teufel.
Am liebsten durch dichtes Gebüsch, über Stock und Stein. Da blüht sie auf. Aber sie ist nichtmehr lange so halsbrecherisch unterwegs, nach ein paar Minuten taucht sie wieder auf, und trödelt durch die Gegend.
In der letzten Zeit plagen sie einige Alterszipperlein. Sie läuft nicht mehr so gleichmäßig, und schaut ab und zu aus, als wenn sie Holzbeine hätte. Ab und zu knickt sie ein, und ihr Rücken tut wohl auch weh.
Dann macht ihr Herz Probleme, weil die Klappen nicht mehr richtig schließen, doch da bekommt sie ihre Tablettchen. Zusätzlich jetzt eben noch Schmerztabletten für die Knochen, weil sie auch Arthrose in den Zehen hat.
So ist das wohl wenn man ein älterer Hund ist.
Ihr schlimmstes Problem sind aber immer wieder die Zähne. Das erste mal habe ich die Zähne vor ca. sechs Jahren sanieren lassen. Danach konnte man es auch wieder ertragen angeatmet zu werden. Der Geruch aus ihrem Maul war vorher unbeschreiblich und man fiel fast ins Koma.
Kurze Zeit hatten wir Ruhe. 2011 habe ich ihr wieder die Zähne machen lassen, und es mussten auch einige gezogen werden.
Und weil die Zähne wirklich wirklich schlecht sind, war es auch im letzten Jahr soweit.
Und ja, die Zähne sind so miserabel, das mir die Tierärztin am Montag nahe legte die Zähne noch einmal machen zu lassen, da die Zahnhälse teilweise entzündet waren.
Ganz wohl war mir bei der Sache nicht wirklich. Die letzte Narkose hatte sie gar nicht so gut vertragen und brauchte wirklich lange um richtig auf die Beine zu kommen. Aber mit Zahnschmerzen will ich sie ja auch nicht rumlaufen lassen.
Um wirklich nicht länger über das Problem nach zu grübeln, habe ich sofort einen Termin für die Zahnsanierung gemacht.
Der war gestern. Mir war ja sooooooo schlecht. Ich hatte schreckliche Angst wegen Billy. Und als dann eine Stunde nachdem ich sie gerade weggebracht hatte der Tierarzt anrief, dachte ich im ersten Augenblick: Jetzt ist sie tot.
Aber puh nein, alles war gut. Der Plan an sich war, die Zähne die immer wieder so schlimm betroffen sind ziehen zu lassen. Doch wie es so mit Plänen ist, gehen die meistens nicht auf. Billys Zähne die aussehen wie Ruinen sitzen Bombenfest. Die Wurzeln sind lang, und es wäre eine richtige OP daraus geworden, mit anschließend langer Folgebehandlung.
Das wollten weder der Tierarzt noch ich dem Hund zumuten. Also wurden sie nur sauber gemacht.
Kurze Zeit später konnte ich mein Hündchen auch wieder abholen, und sie war fitter wie erwartet. Sie ist sogar alleine ins Auto gesprungen. Davon waren wir beim letzten mal weit entfernt.
Heute hat sie normal gefressen, hat an den Spaziergängen teilgenommen. Sie ist zwar langsam gelaufen, aber das steht ihr auch zu.
Ach ja, die Billy ist wirklich ein Schatz. Ein wirklich grandioser Hund, der einfach nur da ist und lieb gehabt werden möchte.
Wobei Billychen nicht der Hund ist, den ich so haben wollte. Also hätte ich sie vorher kennen gelernt, ich hätte sie mir niemals ausgesucht. Sie wäre mir zu langweilig gewesen.
Ich dachte auch immer, es wäre der Hund auf den ich hier am ehesten verzichten könnte, wo es mir am wenigsten ausmacht, wenn ihm was passieren würde. Doch das stimmt nicht. Wenn sie was hat geht es mir auch nicht gut. Ich mache mir dann große Sorgen. Aber jetzt ist sie wieder wohlauf, und ich hoffe ganz doll, dass wir noch ein paar schöne Jahre zusammen haben werden.

Kurz nach ihrer Ankunft


Zahnarzttermin geschafft

Sie konnte aber schnell wieder albern sein

Im Urlaub war sie fast immer gut drauf

Aber ein bisschen Melancholie muss auch sein

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