Samstag, 25. Mai 2013

Manchmal tut ein wenig Egoismus gut

Wobei ich jetzt auch gar nicht genau weiß, ob es sich um Egoismus im eigentlichen Sinne handelt.
Heute Morgen lief Billy mehr schlecht als recht, und besonders weit sind wir auch nicht gekommen. Also hab ich beschlossen heute Mittag mit den beiden Kleinen eine große Runde zu drehen.
Ja, und dann schaute Billy uns mit traurigen Augen nach, und ich fand mich schon mies, dass ich sie zu Hause gelassen habe.
Aber der Spaziergang war ziemlich genial.
Wenn ich die trödelnden Billy nicht an der Leine habe, bin ich viel entspannter.
Das überträgt sich dann scheinbar auf das Jungvolk. Wobei Bonnie mit ihren fast 9 Jahren ja auch nicht mehr unbedingt in die Kategorie Junghund gehört. Aber die ist ja immer noch so voller Elan und Tatendrang, dass sie scheinbar gar nicht älter wird.
Wobei sie allerdings gerade daran arbeitet einen Heiligenschein zu erlangen.
Es war im Februar oder Ende März, als ich Bonnie umbringen wollte, die wildesten Flüche ausstieß mir überlegte wie ich sie am besten um die Ecke bringe.
Es hatte gefroren, morgens war herrliches Licht, und ich dachte nach langer Zeit ich nehme mal die Knipskiste mit.
Wir trafen unterwegs noch Edda samt Frauchen, und die schlossen sich uns an. Abgebogen auf ein Feld sagte ich noch: Hier ist Bonnie sonst immer an der Leine, die mache ich nur ab, damit ich mal ein paar Fotos machen kann.
Genau 3 Fotos sind es geworden, dann sah ich Bonnie samt Raven im Gebüsch verschwinden, und schreiend mit einem Reh vor der Nase wieder rauskommen.
Und das Geplärr hört eben jeder im Umkreis von gefühlten 100 km. So auch der Herr mit seinem wohlerzogenen Jack Russel Mix der uns anbrüllte.
Ja schlimm genug, das wir über das Feld liefen, aber jetzt auch noch der scheiß Köter weg und Reh weg…Und ich stand da mit Billy, die gar nichts gerafft hat, und J. mit Edda die jagdlich auch nicht wirklich die Hellste ist.
Es hat auch nicht lange gedauert bis das Duo Infernale wieder da war mit breit grinsenden Gesichtern.
Da war ich schon sauer. Zwei Tage später an einem anderen Ort. Rechts alles eingezäunt, weil Wasserschutzgebiet, links ein steiler Berg hoch in den Wald, und wir auf einem Fahrradweg.
Bonnie und Raven liefen vorne weg, als dieser bekloppte Hunde wohl ein Kanin „hinter“ dem Zaun gesehen hat, und wie eine Irre kreischend hin u. her rannte.
Raven ließ sich noch zurück pfeifen, aber Bonnie ist dann komplett durch geknallt und raste mit Vollgas in den Wald, und ward 20 min. nicht mehr gesehen. Zum Glück auch nicht zu hören. Also war sie nur am Suchen, und hatte nichts gefunden.

Und als Frau Hund dann wieder kam dachte ich: Das wars, ich hab kein Bock mehr darauf. Bonnie weiß sehr wohl um die Kommandos, aber Bonnie weiß auch wenn sie 20 m von mir entfernt ist, kann sie mir mal eben die Mittelkralle zeigen, weil ich komme sowieso nicht an sie ran.
Da habe ich also angesetzt und gerade läuft es ziemlich gut.
In Bonnie kann ich lesen wie in einem offenen Buch. Ich weiß genau wann sie Unsinn vorhat, und kann sie dann auch an die Leine machen. Aber momentan hat sie fast überall die Freiheit von mir ohne Leine zu laufen, weil sie einfach gerade gut hört.
Und weil es mit Bonnie so gut läuft, wird auch der Einzeller gerade mal wieder ein wenig erzogen. Auf Pfeife hört sie ja ganz gut. Jetzt habe ich aber gerade festgestellt, dass ich teilweise ein wenig überfordert bin mit Billy an der Leine, die anderen im Blick, Umgebung scannen und dann noch die Pfeife suchen.
Also baue ich gerade mit der Zotteligen einen neuen Rückruf auf. Ich werde mir Zeit lassen. Der soll sitzen. Ok, ich muss mir Zeit lassen ob ich will oder nicht. Bei Raven ist Zeit Pflicht, weil man mit einer Gehirnzelle ja auch nicht so flott ist.

Aber eigentlich wollte ich ja auch nur schreiben, dass es gut war Billy heute Mittag nicht mitgenommen zu haben. Wir konnten mal zügig laufen, mussten nicht überall stehen bleiben. Das war schon anders zu laufen als sonst.
Billy ist sicherlich der liebste Hund von der Welt, und ich bin auch froh dass ich sie habe, und hoffe dass sie noch ganz lange da ist. Aber zuweilen wird es schon anstrengend mit ihr.
Es ist ja nicht, dass sie nicht will, aber sie kann eben auch nicht mehr so richtig. Gestern habe ich sie auf dem Sportplatz ohne Leine flitzen lassen. Das hat ihr so viel Spaß gemacht mit den anderen zu laufen. Danach ist sie nach Hause gehumpelt. Aber ihr den Spaß am Rennen zu nehmen finde ich auch nicht fair.

Heute Morgen habe ich den Hungerhaken (alias: Einzeller, Erbsenhirn bzw. Rufname Raven) auf der Waage gehabt, und Juchu, soviel hat sie ja noch nie gewogen. 14,9 kg.
Ich glaube das wird endlich was. Jetzt noch 1 kg mehr und ich bin sehr zufrieden, und werde hoffentlich nicht mehr so oft angequatscht, warum denn der Hund so dürr sei, auf dem könne man ja Klavier spielen. Ist schon ein wenig nervig. Vor allem wenn man den Bonnie-Moppel, Billy und mich daneben sieht. Insgeheim denken sich die Leute wohl: 3 Hunde haben wollen und dann nicht das Geld haben um Futter zu kaufen…

Am Donnerstag ist Jeder-Hunde-Rennen. Sollte das Wetter einigermaßen sein, sind wir dabei. Sohnemann meinte auch schon; Nimm Billy mit. Der langsamste Hund des Tages bekommt den größten Pokal. Sehr witzig.
Bonnie findet es genial dort und belegt immer einen guten Platz im Mittelfeld. Raven ist schnell. Sogar sehr schnell. Dreimal hintereinander hat sie jetzt den ersten Platz gemacht in ihrer Größenklasse. Ich hab mir sogar schon überlegt ob ich bei der Anmeldung sage, die sollen schon mal ihren Namen eingravieren. Allerdings könnte es dann sein, das die eine Zelle nur auf Sparflamme läuft und Raven erst gar nicht vom Start weg kommt. Also doch besser Klappe halten.
Und noch zwei Fotos von Raven aus dem letzten Jahr, auf dem Weg zum Ziel



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